Kommunikation mit der KISS-Methode

Kommunikation mit der KISS-Methode

«KISS» ist nicht nur in Beziehungen wichtig, sondern auch in der Kommunikation. Es steht dabei nicht für ein Bezeugen von Zuneigung, sondern für eine wichtige Kommunikationsformel. «KISS» kommt aus dem Englischen und bedeutet «Keep IShort And Simple», wir sollen uns also kurz und einfach ausdrücken.

Während der Ausbildung wird das ganz anders gelernt. Möglichst lange, verschachtelte Sätze wirken intellektuell und zeugen von grosser Bildung. Oder warum sonst sprechen Politiker, Beamte, Juristen oder viele Chefs in den herrlichsten Satzkonstruktionen?

Sinn und Zweck der Kommunikation sollten sein, dass der Kommunikationspartner einen versteht und man somit erreicht, dass die Botschaft ankommt. Aber mal ehrlich, wie schnell schaltet unser Gehirn ab, wenn wir endlosen Sätzen und Monologen zuhören müssen? Wenn wir einen Satz vor uns sehen und bei höchster Aufmerksamkeit gelingt es uns vielleicht über 2 – 3 Zeilen am Schluss noch zu wissen, was am Anfang des Satzes gesagt wurde. Im Gespräch mit Mitarbeitern, mit Kunden oder bei Vorträgen sind endlose Schachtelsätze absolut unangebracht.

Fremdwörter und Fachausdrücke

Dasselbe gilt auch für Fremdwörter oder Fachchinesisch, sofern es einfacher und verständlichere Wörter gibt. Zudem halten immer mehr Anglizismen Einzug in die deutsche Sprache und nicht jeder Gesprächspartner versteht diese Begriffe. Ein Verkäufer zum Beispiel wird nicht schlauer oder besser, wenn er mit Fachausdrücken um sich wirft, die kaum ein Kunde verstehen kann.

Wird vor einem Fachpublikum gesprochen, gilt dies natürlich nicht.  Nur, in der normalen Kommunikation ist dies recht selten. 

Keinesfalls soll damit jedes Fremdwort verteufelt werden. Ein Handy muss kein «tragbares Telefon» werden, ein Laptop kein «Klapprechner». Fremdwörter sind durchaus angebracht, wo es sinnvoll und allgemeinverständlich ist.

Denken Sie an die Zuhörer

Weshalb halten sich so viele Menschen nicht an «KISS»?

  • Vielleicht wollen sie intellektueller wirken als ihr Gesprächspartner? In den wenigsten Gesprächssituationen ist das sinnvoll.
  • Ist es ihnen egal, ob und was der Gesprächspartner versteht? Wenn man mit dem Gespräch etwas erreichen will, ist dies ebenfalls wenig zielführend.
  • Oder ist es einfach eine (schlechte) Gewohnheit und Gedankenlosigkeit?
  • Es kann auch eine gewisse Unsicherheit dahinter stecken. Man ist sich nicht sicher und versucht das durch eine intellektuelle Wortwahl zu verdecken.
  • In manchen Berufen und Bevölkerungsgruppen ist dies auch zum Statussymbol geworden, um dazu zu gehören. Es macht gerade dann Spass, «einfach» zu reden!

Je einfacher es dem Gesprächspartner gemacht wird zu verstehen, desto eher erreicht man das, was man mit seiner Aussage bezwecken will.

«KISS» bedeutet auch, den Gesprächspartner zu achten und ihm die Chance geben zu verstehen, ohne sich besonders anzustrengen. Er kann sich dann mehr auf den Sinn und Inhalt konzentrieren.

«KISS» steht für kurze, klare Sätze ohne unnötige Füllwörter. Klare verständliche Aussagen.

«KISS» bedeutet auch, selbstbewusst und ehrlich überzeugt von seiner Aussage zu sein.

Entlarven des Gesprächspartners

Begegnen Sie einem Gesprächspartner, der mit Fachchinesisch um sich wirft, fragen Sie ihn doch einmal, was das bedeutet. Im besten Fall steckte keine Absicht dahinter und der Gesprächspartner bemüht sich ab sofort, keine unverständlichen Ausdrücke mehr zu verwenden.

Entlarvend kann das Ganze aber werden, wenn «Verwirrungsabsicht» dahinter steckt oder der Gesprächspartner selbst nicht so genau weiss, was er da gerade gesagt hat!

Nehmen Sie Rücksicht auf Ihre Gesprächspartner im Alltag und passen Sie Ihre Kommunikation Ihrem Gegenüber an, damit dieser Ihnen konzentriert zuhören kann.

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