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Wie Sie als Führungsperson Ihre Mitarbeiter loswerden oder wie Sie sich besser nicht verhalten2/20/2018 Gute Ratschläge für zufriedene und motivierte Mitarbeiter erhält man überall. Würde man alle Tipps befolgen, wäre man nahe an der «eierlegenden Wollmilchsau». Aber wofür denn? Mitarbeiter sollen doch froh sein, dass sie bei einem arbeiten dürfen, von der Strasse weg sind und keinen Blödsinn anstellen können. Und obendrein sind sie beschäftigt. Hoffentlich nicht mit dem, was sie gerne tun würden. Völlig ausreichend an Motivation. Völlig fehl am Platz ist sie noch weiter zu motivieren.
Sie überlegen: Ständig müssten Sie sich um das Wohlergehen der Mitarbeitenden kümmern. Sie reichen den kleinen Finger und werden vollständig vereinnahmt. Wohin soll das führen? Schliesslich sind Sie in einer Führungsposition und nicht die Super Nanny Ihrer Mitarbeitenden. Sie haben sich den Job schliesslich hart erkämpft und haben nun endlich das Sagen. Jahrelang mussten Sie nach der Pfeife Ihrer Vorgesetzten tanzen und zurückstecken. Jetzt endlich sind Sie am Zug; können Anweisungen geben und den Mitarbeitenden sagen, wo und wie es langgeht. Mitarbeitende in Ihre Entscheidungen mit einbeziehen? Wo kommen wir denn hin? Kuschelkurs auf hohem Niveau? Räumen wir damit mal auf. Weg mit den tollen Ratschlägen! Wie können Sie Plagegeister in Ihre Schranken weisen und vielleicht sogar loswerden? Nicht mit Namen ansprechen! Bitte machen Sie sich nicht die Mühe, Namen Ihrer Mitarbeiter zu lernen und sie auch noch damit anzusprechen. Das ist vergeudete Zeit, da sie ja sowieso nicht so lange bei Ihnen sein werden und Sie ja auch Wichtigeres zu tun haben. Sie würden den Effekt erzielen, Mitarbeitenden sinnlosen Respekt entgegenzubringen und sie sich auch noch wohlfühlen. Nicht grüssen! Ihnen wurde sicher in einem Führungsseminar beigebracht, dass Mitarbeitende zu jeder Tages- und Nachtzeit gegrüsst werden sollen. Vergessen Sie dies schnell! Grüssen führt lediglich zu unnötig guter Stimmung schon zu Beginn des Arbeitstages. Wenn Sie das Unternehmen betreten, sollen Ihre Mitarbeitenden doch vor Ehrfurcht erzittern. Mit einem freundlichen Gruss würden Sie signalisieren, dass Sie Ihre Mitarbeitenden wahrnehmen, sehen und respektieren. Ohne Wenn und Aber. Immer schön autoritär bleiben! Ordnen Sie Aufträge und Arbeitsanweisungen an, hauen Sie ordentlich auf den Tisch und akzeptieren Sie bloss keine Widerworte. Die Freiheit der Mitarbeitenden schränkt das so richtig ein. Langsam aber sicher schliesst sich die Zange immer mehr und nimmt die Luft zum Atmen. Ihre Mitarbeitenden fühlen sich vollständig unterlegen und teilweise in ihre Kindheit zurückversetzt. Noch mehr Bitterkeit schüren Sie, indem Sie richtig laut, cholerisch und überheblich werden. Im Idealfall schaffen Sie es, den elterlichen Ton zu treffen und die Bitterkeit noch zu erhöhen. Halten Sie keine Regeln ein! Wer ist der Chef? Natürlich Sie. Also legen Sie die Regeln fest und halten sie auf gar keinen Fall ein, egal, was passiert. Regeln gelten nur für die Mitarbeitenden, nicht aber für Sie. Vermeiden Sie tunlichst, sich auf das Niveau Ihrer Mitarbeitenden zu begeben. Schaffen Sie sich Ihre Insel der Glückseligkeit, wo Sie und nur Sie sich wohlfühlen. Wo kämen Sie denn hin, wenn Sie auch noch Ihre eigenen Regeln befolgen würden? Sie wollen doch Ihre Glaubwürdigkeit nicht verlieren. Treffen Sie alle Entscheidungen alleine! Wer hat das grösste Wissen? Sie natürlich. An Ihren Entscheidungen gibt es deshalb nichts, aber rein gar nichts zu rütteln. Treffen Sie Ihre Entscheidungen im stillen Kämmerlein und holen Sie sich keinerlei Meinungen dazu ein. Sie müssten nur unnötig darüber Grübeln und würde Ihre Entscheidung nur verzögern. Womöglich müssten Sie sogar abwägen und eine demokratische Entscheidung treffen. Und Ihr Blick für Ihre Präferenzen und Vorteile würde darüber hinaus getrübt. Seien Sie arrogant! Sie konnten bereits sehr viel Erfahrung sammeln und wissen es deshalb besser. Dort, wo Sie vorher tätig waren, hatte sämtliche aktuelle Gegebenheiten um Längen übertroffen. Sie können diese Unzulänglichkeiten ruhig kommentieren mit: „In den letzten X Jahren ist hier ja so ziemlich alles schief gelaufen.‟ Lassen Sie kein gutes Haar an Mitarbeitenden oder - wenn vorhanden - anderen Führungskräften und deren Vorgängern sowie an Abläufen. Sie können dem Ganzen noch ein i-Tüpfelchen aufsetzen mit: „Ich muss das hier nicht haben. Ich könnte auch Würstchen verkaufen.‟ Den Mitarbeitenden gibt das erst richtig den Rest. Seien Sie unbeherrscht! Dauert Ihnen etwas zu lange oder werden zu viele dämliche Fragen gestellt, reissen Sie Mitarbeitenden beispielsweise Unterlagen aus der Hand. Wenn sich Mitarbeitende bei der Erledigung von Aufgaben ungeschickt anstellen und nicht begreifen, was Sie von ihnen wollen, kommt das gar nicht gut an und deshalb ist Ihre Reaktion völlig legitim. Brausen Sie so richtig auf und katapultieren Sie sich mit voller Geschwindigkeit in die Krone einer Palme, werfen Sie sämtliche Kokosnüsse, die Sie da oben finden können. Informieren Sie äusserst spärlich! Halten Sie sich mit Informationen zurück, egal, ob es um Arbeitsanweisungen oder um Ihren geplanten Urlaub geht. Wozu ein Mitarbeitender etwas tun soll, mit welchem Ziel, welchem Material und mit welchem Sinn ist doch völlig irrelevant. Wenn Sie Informationen für sich behalten, die Ihren Urlaub betreffen, werden Sie noch weniger greifbar. Schliesslich muss niemanden interessieren, wann und wie lange Sie verreisen wollen und wann Sie im Betrieb wieder anzutreffen sind. Demotivieren Sie offen! Auszubildende können Sie für ihr weiteres berufliches Leben zeichnen, indem Sie gut ein halbes Jahr vor Ausbildungsende offen demotivieren. Es ist ganz einfach. Sie müssen nur sagen: „Sie werden ja sowieso nicht übernommen.‟ Damit sind Sie treffsicher. Keine Versprechungen einhalten! Gehaltserhöhungen, Prämien, Karriereperspektiven - versprechen Sie Ihren Mitarbeitenden das Blaue vom Himmel. Danach pfeifen Sie direkt auf das, was Sie gesagt haben. Jederzeit können Sie sich rausreden mit der schlechten wirtschaftlichen Lage Ihres Unternehmens oder dass jetzt andere Ziele verfolgt werden. Seien Sie kreativ im Erfinden von Ausreden. Sich von Konflikten distanzieren! Es schwelt ein Konflikt zwischen zwei Mitarbeitenden oder im Team? Machen Sie jetzt bloss keinen Unsinn und mischen sich ein. Halten Sie sich schön zurück und lassen Sie die Mitarbeitenden im Konflikt sich gegenseitig die Köpfe einrennen. Das nennt man natürliche Auslese; der Bessere gewinnt. Sie möchten sich doch nicht die Finger schmutzig machen und sich auf ewige Diskussionen einlassen, geschweige denn irgendetwas klären oder selbst Stellung beziehen. Sie haben das Vertrauen in Ihre Mitarbeitenden, dass sie es schaffen, sich gegenseitig das Leben schwer zu machen. Schauen Sie lange genug wegschauen und ausharren, führt dies unweigerlich zum Mobbing einzelner Mitarbeiter (m/w). Das ist doch toll! Erfolgreiche Erfüllung der Mission. Aufmerksamkeiten minimieren! Ein Mitarbeitender ist seit 10 Jahren in Ihrem Unternehmen? Bisher gab es dafür vielleicht eine finanzielle Zuwendung und einen Blumenstrauss? Oh toll, eine finanzielle Zuwendung - weshalb? Streichen Sie sie! Es ist absolut ausreichend, mit einem Blumenstrauss einen langjährigen Mitarbeitenden zu vergraulen. Besonders bei männlichen Mitarbeitenden kommt das Grünzeug gut an. Sie lieben es geradezu. Das sollten Sie auch bei allen anderen Aufmerksamkeiten, wie Firmenausflüge oder Weihnachtsessen überdenken. Ein netter Nebeneffekt ist, dass der monetäre Gegenwert zu Einsparungen führt und das Geld bei Ihnen bzw. im Unternehmen verbleibt. Beteiligen Sie sich an Gerüchten! Ihre Mitarbeitenden danken es Ihnen mit ihrem Unmut, wenn Sie sich aktiv an Unwahrheiten über sie beteiligen und diese verbreiten. Verdrehen Sie Tatsachen zu Ihren Gunsten, kommunizieren diese und verbreiten dadurch schlechte Stimmung. Haben Sie keine Sorge, Ihre Mitarbeitenden bekommen das schon mit. Manchmal dauert es eine Weile, aber Sie können sich sicher sein, dass es früher oder später zum Vorschein kommt und Sie automatisch damit in Verbindung gebracht werden. Sie sind dann der Held. Schmücken Sie sich mit fremden Federn! Bekommen Sie als Führungsperson von der Unternehmensleitung eine Aufgabe übertragen, delegieren Sie diese sofort an einen Mitarbeitenden weiter, der sie professionell umsetzt. Wenn die Unternehmensleitung nach der Aufgabe fragt, passen Sie den richtigen Moment ab und gehen dann zusammen direkt zum Mitarbeitenden, der sie erledigt hat. Lobt die Unternehmensleitung das tadellose Ergebnis und Ihren Einsatz, schlagen Sie zu und fahren die Lorbeeren im Beisein des Mitarbeitenden für sich ein. Sie sollten immer daran denken, wie viel Arbeit Sie investiert haben und wie einfallsreich Sie an der Umsetzung gearbeitet haben. Keinen einzigen Gedanken sollten Sie dabei an den eigentlichen Macher verschwenden: Dort ist die Aufgabe erledigt und Sie haben geliefert. Abgehakt. Lassen Sie Unterbrechungen bei Personalgesprächen zu! Regelmässig diese Mitarbeitergespräche. Sind sie Ihnen nicht auch lästig? Dieses Gehabe von einer angenehmen und ungestörten Gesprächsatmosphäre. Pfeifen Sie drauf! Informieren Sie den Mitarbeitenden weder rechtzeitig noch über das Thema des Gesprächs. Maximal 15 Minuten Zeit sollten Sie sich dafür frei halten, keine Getränke bereit halten und sich nicht auf das Gespräch vorbereiten. Lassen Sie so viele Störer wie möglich zu diesem Gespräch zu, die einfach den Kopf ins Büro stecken und Sie um Kleinigkeiten und vermeintlich unaufschiebbare Entscheidungen bitten. Am besten lassen Sie gleich die Türe zu Ihrem Büro offen. Aktivieren Sie sämtliche Social Media Kanäle und richten Sie den Bildschirm Ihres PC so aus, dass sie alle eingehenden Nachrichten sehen und überfliegen können. Das Telefon lassen Sie laut gestellt. Sie sind wichtig und wollen Ihrem Mitarbeitenden zeigen, dass sich die Welt nicht ohne Sie drehen kann. Zeigen Sie dem Mitarbeitenden, wie wichtig Sie sind und wie uninteressant und unwichtig Sie das Gespräch mit ihm finden. Sie sitzen vor Ihrem PC und erledigen nebenher wichtige E-Mails und beantworten Telefonate. Der Mitarbeitende verlässt den Raum geteert und gefedert; seine Wut ist Ihnen sicher. Fazit Die Zusammenstellung zeigt keine frei erfundenen Situationen. Es gibt destruktive Verhaltensweisen von Führungspersonen, die in ihrer Vielfalt kaum Grenzen kennen und in Mitarbeitern echten Unmut, tiefes Unverständnis und die sichere Demotivation bis hin zur inneren Kündigung auslösen. So unglaublich und traurig es auch ist: Jede einzelne Situation wurde von Mitarbeitern schon so erlebt. Manchmal lässt einen das an den Führungspersonen zweifeln. Wo ist der Respekt und die Wertschätzung gegenüber Mitarbeitern geblieben? Wo die Empathie, die Menschlichkeit, die Einsicht, dass die Aufgabe der Führungsperson darin liegt, Mitarbeiter zu führen - und zwar zu beiderseitigem Erfolg? Wo sind die Authentizität und Selbstreflexion der Führungsperson, die sich überlegt, warum sie diese Position hat oder dort sein möchte? Gewinn und Umsatz stehen zu oft im Fokus, während Mitarbeiter dabei durch das Raster fallen. Aber: Der alleinige Buhmann ist nicht die Führungsperson. Auch die Mitarbeitenden tragen zur gelungenen Führung bei, indem sie sich führen lassen, die Anstrengungen der Führungsperson erkennen und ebenso reagieren, wie sie es von der anderen Seite erwarten. Eine Lanze muss für diejenigen Führungspersonen gebrochen werden, die es schaffen, mit Herzblut bei der Sache zu sein und ihre Mitarbeiter motivieren, respektieren und wertschätzen, ihnen als gleichwertige Kollegen auf Augenhöhe begegnen und die dargestellten Verhaltensweisen nicht zu leben. Führungspersonen, die Führung im Top-Down-Ansatz als Service am Mitarbeiter leben, erhalten durch ihren Erfolg recht: Umsatz und Gewinn stimmen plötzlich, weil sie erkannt haben, dass die wichtigste Ressource im Unternehmen die Menschen sind. Antoine de Saint-Exupéry sagte treffend: „Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer."
2 Kommentare
Hin und wieder entstehen Konflikte dort, wo Menschen miteinander auskommen müssen. Insbesondere zwischen Arbeitskollegen, als auch zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern. Von Zeit zu Zeit regt sich ein Mitarbeiter über "den/die da oben" auf oder ein Chef vergreift sich im Ton oder kritisiert ungerechtfertigt. Zur Vermeidung solcher Situationen ist ein konstruktiver Dialog notwendig. Anders verhält es sich, wenn ein systematisches, willkürliches "Fertigmachen", sprich Mobbing, dahinter steckt.
Mobbing am Arbeitsplatz führt oft zu seelischen Verletzungen bis hin zu psychischen Erkrankungen. Die Wahrscheinlichkeit für Mobbing erhöht sich besonders bei Unternehmenskrisen. Die Angst um den Arbeitsplatz kann Mitarbeiter dazu bringen, Kollegen schlecht zu machen, um so die eigene Stelle zu sichern. In wirtschaftlich schlechten Zeiten greifen auch Vorgesetzte manchmal auf zweifelhafte Methoden zurück, um Gründe für eine Entlassung zu finden. Man spricht von zwei Kategorien von Mobbing-Handlungen, die von bestimmten Verhandlungsweisen gekennzeichnet sind: Auf der Arbeitsebene
Auf der sozialen Ebene
Nicht nur zwischen Kollegen finden diese Angriffe statt, sondern häufig auch zwischen Führungskraft und Mitarbeiter. Von Bossing spricht man, wenn Mobbing von Führungskräften ausgeht oder unter ihrer Mitwirkung stattfindet. Eher die Ausnahme stellen Mitarbeiter dar, die ihre Vorgesetzten mobben. Grundsätzlich werden sie sich davor hüten, ihren Vorgesetzten in den Rücken zu fallen. Passiert es doch, spricht man von Staffing. Beides sind Konflikte, die ausschliesslich zwischen Mitarbeitern und Vorgesetzten stattfinden. Geprägt wird das Verhältnis zwischen beiden aufgrund ihrer unterschiedlichen Position in der Unternehmenshierarchie. Das heisst auch, die Machtverhältnisse sind unterschiedlich, um Mobbing zu betreiben oder sich dagegen zu wehren. Dies verschärft die Problematik. Wenn der Chef mobbt Nur schwer in der Praxis einschätzen lässt sich, ob Mobbing tatsächlich vom Vorgesetzten ausgeht oder er dabei mitwirkt. Manchmal wird ein bestimmtes Verhalten von den Mitarbeitern auch einfach so empfunden. Der Grund dafür liegt im gefestigteren und vertrauterem Verhalten zu Kollegen als zum Vorgesetzten, weil man sich hier auf gleicher Ebene begegnet. Alle sitzen quasi im selben Boot. In der Regel ist das Verhältnis zum Vorgesetzten nicht so eng. Schikaniert ein Vorgesetzter einen Mitarbeiter systematisch, spricht dies nicht für eine starke Persönlichkeit. Fühlt sich ein Vorgesetzter seinem Mitarbeiter fachlich unterlegen und persönlich minderwertig neigt er dazu, diese Unsicherheit zu kompensieren. Er erniedrigt also seinen Mitarbeiter. Der Mitarbeiter ist seinem Chef unterlegen, weil jener aus seiner Machtposition heraus handelt. Besonders gravierend ist Bossing deshalb, weil der Betroffene meist keine Chance hat aus dieser Situation zu entkommen. Es ist nicht einfach gegen den eigenen Chef vorzugehen. Attacken können sich äussern in Form von:
Starke Persönlichkeiten mobben kaum So gut wie jeder Mitarbeiter kann zum Bossing-Opfer werden. Es sei denn, er erkennt, dass sich das Verhalten des Vorgesetzten zum Bossing entwickelt und beginnt sich dagegen zu wehren. Vorgesetzte mit bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen neigen eher dazu, andere im Arbeitsumfeld zu mobben. Vorgesetzte mit einer starken Persönlichkeit lassen sich weniger leicht angreifen und damit weniger dazu verleiten, mit Bossing zu reagieren. Weniger stabile Persönlichkeiten hingegen reagieren schon auf eine einzige Konfrontation aggressiv. Vorgesetzte, die Mitarbeiter psychisch fertigmachen, haben meist ein Persönlichkeitsproblem. Sie sind unsicher oder verfügen über ein mangelndes Selbstbewusstsein. Mobbende Vorgesetzte fühlen sich von Mitarbeitern, die mehr Stärke ausstrahlen als sie selbst, meist bedroht. Ihre Unsicherheit möchten sie überspielen, indem sie z. B. mit übertriebener Disziplin und Härte ihre Führungsfehler kaschieren. Dem Mobber Paroli bieten Gemobbte Mitarbeiter sollten zunächst das Gespräch mit ihrem Vorgesetzten suchen und die Probleme schildern. Unter Umständen hat der Vorgesetzte es gar nicht bemerkt und versucht sich daraufhin zu bessern. Es könnte auch ein anderes Problem geben, über das bisher noch nicht gesprochen wurde. Suchen Mitarbeiter ein solches Gespräch, zeigen sie Stärke mit der Botschaft: «Ich lasse mich nicht von Ihnen mobben.» Bringt ein solches Gespräch keinen Erfolg, sollten gemobbte Mitarbeiter sich - je nach Unternehmensgrösse - an den Betriebsrat wenden oder mit Kollegen und anderen Führungskräften sprechen. Wichtig dabei ist, Beweise für die Attacken des Vorgesetzten zu sammeln, wie z. B. einschlägige E-Mails. Oder sich derartige Vorfälle durch Zeugen bestätigen lassen. Wenn der Mitarbeiter den Vorgesetzten mobbt Chefs lassen sich seltener von Mitarbeitern mobben. Sie können sich aufgrund ihrer Stellung besser wehren. Selbst wenn Staffing vorliegt: Welcher Vorgesetzte gibt schon zu, dass er gemobbt wird? Die Angst ist zu gross, an Ansehen, Autorität und Würde zu verlieren. Deshalb gibt es eine weitaus höhere Dunkelziffer der Staffing-Opfer. Mitarbeiter verfolgen beim Staffing das Ziel, einzelne oder mehrere Vorgesetzte oder sogar das ganze Unternehmen zu ruinieren. Für einen schwachen Vorgesetzten, der seine Autorität nicht einsetzen kann, besteht eine besonders grosse Gefahr zum Spielball der Mitarbeiter zu werden. Besonders gefährdet für Angriffe »von unten« sind neue Vorgesetzte. Gründe dafür können sein:
Wie Staffing abläuft Besonders Führungskräfte auf der mittleren Leitungsebene sind von Staffing gefährdet. Sie agieren in einer «Sandwich-Position» in einem Geflecht gegenseitiger Abhängigkeiten und sind sowohl auf einen guten Informationsfluss der Unternehmensleitung als auch auf das Engagement ihrer Mitarbeiter angewiesen. Druck kommt von oben und unten. Diese Vorgesetzte haben trotzdem nur begrenzte Mittel, gegen ihre Mitarbeiter vorzugehen. Gerade eine Kündigung kann nicht ohne weiteres ausgesprochen werden. Zudem sind Vorgesetzte abhängig von ihren Mitarbeitern, etwa in Phasen, in die Arbeitsbelastung hoch ist oder dringende Termine anstehen. Lassen die Mitarbeiter ihren Vorgesetzten dann hängen und melden sich z. B. krank, sitzt dieser in der Zwickmühle. Beim Mobbing gehen Mitarbeiter oft dezenter vor, damit das Opfer auf den Urheber keine direkten Rückschlüsse ziehen kann. Sie streuen Gerüchte und Intrigen oder machen Andeutungen über Affären oder unprofessionelles Führungsverhalten. Der Vorgesetzte hat in solchen Fällen wenig Chancen unbeschadet davon zu kommen. Häufig suchen sich Mitarbeiter, die ihrem Vorgesetzten schädigen wollen, Verbündete, um das Machtgefälle zu ihren Gunsten zu verändern. Für den Vorgesetzten macht es dies noch schwieriger dagegen vorzugehen. Begünstigende Faktoren für Mobbing Ob gemobbt wird oder nicht hängt entscheidend von der Unternehmenskultur ab. Zunächst entsteht Mobbing im Kopf und gründet sich auf Antipathie, Neid oder Frust. Es muss ein »günstiges« Umfeld vorhanden sein, damit Mobbing entstehen kann. Besonders gefährdet sind Unternehmen, die der Unternehmenskultur und Personalpflege wenig bis gar keine Aufmerksamkeit schenken. Zudem begünstigen weitere Faktoren Mobbing:
Mobbing uns seine negativen Folgen Nicht nur für Betroffene, sondern auch für Unternehmen an sich ist Mobbing schädlich. Mobbing kann sich kein Unternehmen leisten, vor allem in Krisenzeiten. Indirekte und direkte Kosten entstehen durch:
Es gilt deshalb Arbeitsbedingungen zu schaffen, die eine optimale Persönlichkeits- und Leistungsentfaltung aller Beschäftigten sicherstellt. Dies sorgt für ein positives Betriebsklima, was die Gefahr von Mobbing insgesamt eindämmt. (Die männliche Form wurde aus Gründen der Vereinfachung gewählt und beinhaltet ebenso das weibliche Geschlecht.) |
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