Die demographische Entwicklung lässt sich schon lange nicht mehr in Form einer Pyramide abbilden und hat Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Fachkräftemangel ist überall zu beklagen und das Renteneinstiegsalter wird immer weiter nach oben gesetzt. Lehrstellen bleiben unbesetzt und Begriffe wie Frührente oder Altersteilzeit tauchen auf. Da sich der demographische Wandel nicht umkehren lässt, sind andere Lösungen gefordert. Pragmatisch betrachtet: Wir müssen endlich dafür sorgen, dass die Generation 50+ mit der Generation X und Y zusammenarbeitet und das Potenzial aller Gruppe erkannt und genutzt wird.
Vorurteile oder Wahrheit Mitte 20 ist die Generation Y, mit neuen Medien aufgewachsen, innovativ, gut ausgebildet, multikulturell geprägt, flexibel, formbar, karrierewillig, offen, mehrsprachig, teamorientiert und loyal gegenüber den eigenen Netzwerken. Sie ist aber auch weniger souverän, unerfahren, hat die Familienplanung noch vor sich, sieht den Arbeitsplatz als ersetzbar an und achtet vor allem auf die Optimierung des eigenen Lebenslaufs. Die Generation X ist um die 40, dynamisch, auf dem Höhepunkt der Karriereleiter angekommen, hat hohe Ansprüche an eine Arbeitsstelle, hat Erfahrung, Netzwerke und Familie, die Wirtschaftskrise der "Internetblase" miterlebt, denkt ökonomisch und ökologisch. Sie ist aber auch auf der Suche nach neuen Herausforderungen und dem aktuellen Unternehmen damit nicht unbedingt verpflichtet. Die Generation 50+ ist erfahren, dem Unternehmen gegenüber loyal, abwägend, kundenorientiert und hat stabile Beziehungsnetze, steht fest im Leben und hat den grössten Teil des Erwerbslebens und die Karriere bereits hinter sich, macht weniger Fehler. Sie stellt aber auch einen höheren Kostenfaktor durch höheres Lohnniveau dar, kennt sich in der digitalen Welt nicht so gut aus, ist häufiger krank, weniger belastbar und unflexibler. Die Darstellung ist natürlich etwas überspitzt, jedoch steckt ein wahrer Kern darin. Nicht nur von Seiten der Bewerber sollte Anpassungsfähigkeit erwartet werden, auch die Unternehmen können eine Menge dafür tun, dass Arbeitsplätze für alle Generationen attraktiv sind. Erfahrung trifft Innovation Natürlich hat jedes Unternehmen sein eigenes Entwicklungsszenario und nicht für alle Betriebe ist der demographische Wandel problematisch. Ins Gewicht fallen
Ähnlich gestaltet sich die Situation aus Sicht des Bewerbers. Einerseits gibt es bestens qualifizierte, ungebundene Bewerber, die fähig und bereit sind, ihr Leben den beruflichen Gegebenheiten anzupassen. Andererseits findet man auch weniger flexible, aber dennoch hoch motivierte Bewerber. Meist lassen sich diese Gruppen in jüngere und ältere Mitarbeiter aufsplitten, also in die Generation Y und Generation 50+. Dazwischen liegt die Generation X. Wie ist die Situation ... Eine gängige Reaktion vieler Unternehmen auf die derzeitigen und künftigen Schwierigkeiten bestens qualifiziertes Personal zu finden beschränkt sich häufig darauf, bestehende jüngere Mitarbeitende weiterzubilden. Es werden hauptsächlich Bewerber der Generationen X und Y angesprochen. Für ältere Mitarbeiter finden sich überwiegend nur Modelle zum früheren Renteneintritt. Dass diese Situation für Personen ab 50+ demotivierend ist, ist auf den ersten Blick zu erkennen. Man sollte auf den ersten Blick allerdings auch sehen, dass man mit 50 noch lange nicht alt, lernunwillig oder wenig belastbar ist. Um die Chancen für ein Unternehmen zu erkennen und zu nutzen, die ein Einsatz der Generation 50+ mit sich bringt, sollte der alleinige Fokus auf das knappe Gut "Jugend" ausgeweitet werden. Was zu tun ist ... Nicht allen Vorurteilen sollte man Glauben schenken. In der Offenheit der Unternehmen liegt einer der Startpunkte für eine erfolgreiche Zusammenarbeit der Generationen. Der andere Startpunkt liegt bei den Bewerbern. Hier können Sie wichtige Motivationsanreize setzen, Leitlinien aufstellen und Arbeitsplatzbedingungen anpassen. Für die Generationen X und Y:
Für die Generation 50+:
Für alle Generationen:
Der Blick in die Zukunft Die, die jetzt jung sind, gelten in spätestens 15 Jahren auch als alt. Und bis dahin wird es noch weniger Nachwuchskräfte geben als zum jetzigen Zeitpunkt. Ohnehin steht die Integration aller Generationen innerhalb eines Unternehmens an, das Durchschnittsalter der Belegschaft wird weiter steigen. Die Grundlage zum künftigen Erfolg eines Unternehmens ist ein tragfähiges Generationenkonzept. In Zukunft wird die Bereitschaft bis ins hohe Alter zu arbeiten wachsen. Menschen werden älter, die Renten werden unsicherer, lebenslanges Lernen wird zur Normalsituation. Und darüber hinaus gibt eine Investition in die Zusammenarbeit der Generationen und die Integration der Generation 50+ den jüngeren Mitarbeitern schon jetzt die Perspektive, auch später noch gefragt und wertgeschätzt zu sein. Und ... Ältere Arbeitnehmer sind genauso leistungsfähig wie Jüngere, denn sie zeichnen sich durch ein besseres Gesundheitsverhältnis aus, was den grössten Teil der krankheitsbedingten Ausfälle wettmacht. Ein Ansatz, die ältere Generation besonders einzubinden und Wertschätzung zu zeigen, als auch eine Vorbildfunktion für Jüngere. Jüngere haben aufgrund geringerer Erfahrung ein bis zu 50 Prozent höheres Unfallrisiko am Arbeitsplatz, auch das sollte nicht übersehen werden und in die Kalkulation mit einbezogen werden. Fazit Mittelfristig unumgänglich und wünschenswert ist die Zusammenarbeit aller Generationen innerhalb eines Unternehmens. Arbeiten Sie daran, die heutige Situation zu verbessern, denn sie können sich nicht alleine auf die Rekrutierung von jungen Arbeitskräften verlassen. Eine bessere Zusammenarbeit der Generationen ist zu fördern. So gleichen sich die Pole Risikobereitschaft/Abwägen, Tatendrang/Erfahrung, Wissbegier/Coaching aus. Von beiden Seiten wird Mut und Entgegenkommen, Initiative und Motivation gefordert. Kommentare sind geschlossen.
|
Kategorien
Alle
Archiv
September 2020
|
|